Eine kleine wahre Mopsgeschichte

Alle bedeutenden und nichtssagenden Leute, die auf sich aufmerksam  machen wollen, schreiben heute über sich. Es ist jedem selber überlassen damit seine Zeit zu vertrödeln,  oder es bleiben zu lassen.  So habe ich auch das Bedürfnis, mich Ihnen kurz vorzustellen. 

Ich bin ein kleiner stinknormaler Mops und trage den Namen Ally.  Meine kleine beste Menschenfreundin die (Ella-Lou) wird auch  Elli genannt. Das Ding ist das, wurde die auch gerufen, kamen  wir beiden angelaufen (stimmt gar nicht, meistens kam keiner).  Das war Herrchen und Frauchen dann eines Tages über und  sie haben  mich in Lea umbenannt. Ist mir doch egal, ob die mich Lea, oder Möppi oder sonst wie  rufen, ich komme eh nur wenn ich Lust habe.   

Die Elli ist heute meine allerbeste Menschenfreundin, sie ist jetzt schon größer und kommt uns oft besuchen.    Meine Leute sagen, dass sie überhaupt nur unseretwegen kommt, sie sagen es etwas traurig. Sie spart dann ihr Taschengeld und kauft uns immer tollen Sachen zum spielen und knabbern.  Sie meint, dass ein wenig mehr "Luxus" ihren kleinen Hundefreunden nur gut tut. Da können Sie mal sehen, wie lieb die uns hat.  (Ich muss "Sie" sagen, denn ich kenne Sie doch gar nicht persönlich).          

Jetzt möchte ich Ihnen gern mal unsere anderen Mitbewohner vorstellen. Unserer Familie besteht aus Herrchen und Frauchen  und aus den Französischen Bulldoggen Shila und Ulla.  Dazu gesellt sich noch meine Tochter Asta, die sie aber wieder mal Asti rufen.  Aber der King des Rudels bin ich. Ich liebe es den ganzen lieben langen Tag Ramba - Zamba zu veranstalten. Natürlich denke ich  auch, dass der Mittelpunkt der Erde sich um mich dreht. Schon morgens im Bad mache ich gern Unsinn, ich schlecke dann  gern Frauchens nackte Beine ab, der gefällt das nicht und   bekommt lange Beine. Dann schmeißen die mich einfach in aller aller Herrgottsfrühe raus vor die Tür, die spinnen wohl etwas. Dann kratze ich an die Tür. Es sind alles Holztüren, wir wohnen in  einem Holzhaus, dann gehen die Türen schnell wieder auf. Ich höre auf Frauchens Meckerei gar nicht hin,  die meckert  mir zu oft  (sagt Herrchen auch), mir doch egal.

Beim Frühstück kommt dann meine Glanznummer, dabei unterstützt  mich meine Tochter Asta mit lautem winseln und quietschen. Ich sitze vor Herrchens Stuhl  und starre ihm nur auf den Mund, mehr muss ich nicht machen.  Er isst nämlich den Käse gern, den wir auch so lieben. Dann   bekommen wir immer etwas ab. Frauchen interessiert unsere Show nicht, von der bekommen wir nichts vom Tisch, deshalb gehen wir auch gar nicht erst zu ihr hin. Süße Sachen mögen wir auch, aber da bekommen wir leider   nichts ab, die sollen sehr ungesund sein. Ha, ha, sollen die lieber mal daran denken, wenn sie sich eine Tafel Schokolade auf einmal rein mampfen. Sind ja auch nicht gerade die Schlankesten.

So, nun haben wir den Salat. Frauchen hat uns gewogen. Sie hat uns dazu gezwungen. Asta und ich sollen abnehmen. Was wird das wohl wieder für ein Mist werden.  Aber auf unser Herrchen könne wir uns verlassen. Er steckt uns doch immer heimlich etwas zu. Er soll nur aufpassen, dass Frauchen es nicht mitbekommt, nicht das es Ärger gibt. 

Nun möchte ich Ihnen etwas über meine Bullyfreundin Ulla erzählen. Sie sagen, dass sie ein ausgesprochener Glücksgriff ist. (Müssen sie ja auch wohl sagen, denn Ulla kommt ja aus ihrer Zucht). Sie ist sehr lieb und sozial zu uns und freut sich mächtig über alle Nachbarskinder. Ich glaube aber, dass sie ganz schön doof ist. Wenn ich mit ihr stänkern will oder ich will ihr Futter klauen, oder ich mache sie durch knurren an, dreht sie sich einfach um und geht. Aber schön spielen kann man mir ihr. Umher jagen im Garten macht mit ihr großen Spaß. Wenn Welpen im Haus sind passt die Ulla sehr schön auf.  Neulich wollte eine sehr nette Nachbarin nur mal einen kleinen   Welpen streicheln, Frauchen hat ihr den hingehalten. Da hat die Ulla sie doch in die Hand gezwickt. Das war meinem Frauchen schon recht unangenehm,  sie meint, dass so nette Nachbarn dünn gesät und noch dünner aufgegangen sind, wenn man Hundebesitzer ist.

Meine andere Bullyfreundin Shila ist eine Alpha-Hündin. Mit der kann ich nicht verrückt spielen, da werde ich gleich verwarnt. Ihr kann ich auch kein Futter klauen, da komme ich gar nicht heran, denn sie bekommt ihr Futter immer unter Aufsicht und da reden die ihr immer noch gut zu, sie frisst nicht so gut. Kann ich gar nicht verstehen. Ich wollte auch gern schon immer mal Alpha-Hündin werden, kann mich auch schon ganz gut positionieren, es hat aber leider nicht geklappt, sie lachen dann nur über mich. 

Ich kann aber auch wirklich gut hören, wenn ICH will. Neulich hatte ich wieder mal meinen Dollen. Einmal im Jahr geht Herrchen zum Skat Abend und das war der besagte Tag. Da es schon spät war und er noch auf Frauchen wartete, stellte er sich schon an die Gartentür. Frauchen kam durch die Tür und ich entkam durch dieselbe.

Ich rannte im Schweinsgalopp in den Wald, hinter unserem Haus. Da die auch nicht mehr so ganz taufrisch sind,  hatten die Mühe hinter mir her zu rennen. Ich hörte einfach nicht hin und lief immer weiter. Dachten die, dass sie mich hatten, kratzte ich wieder die Kurve. War das ein schönes Spiel. Frauchen war ganz schön sauer, das merkte ich wohl, aber sie hatten mich ja noch nicht. Mein Frauchen rief mir hinterher: "wenn ich dich kriege, du blöder Köter......!"  Das streitet sie heute aber alles ab. So etwas würde sie noch nicht einmal träumen. Sie können ja selber entscheiden, wem sie glauben, ihr - oder mir. Dann schmiss sie sich einfach über mich, da bekam ich etwas Angst, dass die abdreht. Dann wurde noch im Halbdunkeln ihr Schuh aus der Modderpampe geholt und wir waren alle drei geschafft.

Ja, Action ist immer gut. Wenn uns aber mal arg langweilig ist, stoßen wir auch gern mal die Wäschetruhe um und verteilen viel schöne Sachen im Vorgarten. Als neulich Frauchens Unterwäsche dort schön aufgereiht  von den Joggern und Spaziergängern bewundert werden konnte, war es wohl etwas peinlich. Da hat uns Herrchen wieder aus der Patsche geholfen.  Er meinte, dass es erstens  nicht unsere Schuld wäre, Frauchen sollte die Sachen so hinstellen, dass wir da nicht herankommen und zweites waren es sehr hübsche Schlüpfer, er hat sie wohl noch vera ............und sie sollte wohl noch darüber lachen.

Im Moment ist etwas Ruhe eingekehrt, ich erwarte in den nächsten Tagen meine Möppelchen. Ich bin ganz schön dick und die Milchleiste ist übervoll.  Die Wurfkiste steht bereit. Ich würde ja viel lieber in Frauchens   Bett werfen, aber das mag meine Familie wohl nicht so gerne. Unsere Nachbarn sind eine sehr nette  Tierarztfamilie, die auch nachts kommen, wenn es sein muss. Aber bis jetzt haben Frauchen und ich es ja auch alleine geschafft.

Also bis bald mal wieder.   

Es grüßt  Sie      Elly -Lea -Möppi                                                               aufgeschrieben von J. Reddig      01.07.2011